Übernahme aus anderen Landeskirchen
Eine neue Heimat
Bernhard Schröder ist 29 Jahre alt, geboren und aufgewachsen in Dithmarschen. Studiert hat er in Neuendettelsau, Göttingen, Greifswald und Hamburg. Heute ist er Vikar in Stephanskirchen im Dekanat Rosenheim. Dafür hat er die Landeskirche gewechselt und ein neues zu Hause in der ELKB gefunden.
Warum und aus welcher Landeskirche haben Sie in die ELKB gewechselt?
Ursprünglich komme ich aus der Nordkirche und war zunächst als Gastvikar „ausgeliehen“ nach Bayern. Der Wechsel in die ELKB ist familiär wie fachlich begründet. Mich hat die theologische und strategische Ausrichtung der ELKB überzeugt.
Welche Hürden galt es zu überwinden? Was muss man beachten, wenn man wechseln möchte?
Die größte Hürde ist die eigene Entscheidung. Möchte ich, möglicherweise mein ganzes Leben, in dieser Landeskirche arbeiten? Was verbindet mich auch mit meiner bisherigen Landeskirche? Wem gegenüber bin ich loyal, wohin bin ich berufen? Nachdem diese und weitere Fragen – aus der derzeitigen Situation heraus – geklärt sind, gilt es, die genaueren Möglichkeiten zu prüfen. Soll der Wechsel noch während des Studiums vollzogen werden? Ist ein Gastvikariat zur Prüfung der Entscheidung sinnvoll? Kann der Wechsel auch erst nach dem Zweiten Theologischen Examen vollzogen werden? Was gebe ich auf, was gewinne ich durch den Wechsel? Die formalen Abläufe zum endgültigen Wechsel haben keine Hürde dargestellt, sie wurden sowohl von der ELKB als auch von der Nordkirche sehr unbürokratisch gestaltet.
Wie sind Sie in der ELKB angekommen und aufgenommen worden?
Mir ist seitens der ELKB eine hohe Wertschätzung entgegengebracht worden, auch wenn ich bei manchen Prozessen gemerkt habe, dass ich ein Neuzugang bin. Durch mein Studium in Neuendettelsau kannte ich aber schon einige Facetten der ELKB und habe zudem das Glück, dass ich durch meine Frau schon etwas bayerisch sozialisiert worden bin.
Halten Sie es für sinnvoll, den Wechsel zwischen Landeskirchen zu vereinfachen?
Dies ist sehr sinnvoll! Damit treten einerseits die Landeskirchen in den Wettbewerb um die besten Leute und werden angespornt, gute Lebens- und Arbeitsbedingungen bereitzustellen. Dazu gehört auch ein flexibles Eingehen auf die Situation der künftigen Pfarrerinnen und Pfarrer, mit all den ausdifferenzierten Möglichkeiten und Wünschen des oder der Einzelnen. Andererseits würde dadurch auch klar, dass es die eine Kirche ist, in der an verschiedenen Orten mit verschiedenen Gaben Gottes rettende Botschaft verkündigt wird. Diese Kirche braucht überall fähige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.