Praktika in Kirchengemeinden und Einrichtungen
„Das Praktikum ist eine gute Richtschnur“
Jonas Simmerlein berichtet von den wertvollen und bereichernden Erfahrungen, die er beim Praktikum in der Kirchengemeinde machen konnte.
Ich bin gerade im 13. Semester Evangelische Theologie und Philosophie. Zurzeit bin ich für zwei Semester in Wien, danach kehre ich nach Erlangen zurück. Mein Praktikum habe ich aber in der Gemeinde St. Matthäus in Augsburg gemacht. Die Gemeinde wurde mir zugewiesen. Ich konnte mich allerdings für das Profil entscheiden und habe das „missionale Profil“ gewählt. Gerade weil ich mit dem klassischen Missionsgedanken meine Probleme habe, wollte ich mich der Herausforderung stellen, in einer Gemeinde zu assistieren, die sich das auf die Fahne geschrieben hat.
In den vier Wochen habe ich Pfarrer Thomas Bachmann quasi Tag und Nacht in seinem Berufsalltag begleitet, beobachtet und unterstützt. Zusammen mit ihm habe ich das Erlebte reflektiert und auch konstruktiv diskutiert und kritisiert. Darüber hinaus habe ich mit ihm bei seiner Unterrichtsvorbereitung zusammengearbeitet, im Konfirmandenunterricht mitgewirkt und war als Liturg im Gottesdienst aktiv.
„Ich habe gelernt, dass Pfarrer und Pfarrerinnen in erfolgreichen und wachsenden Gemeinden lernen müssen, loszulassen, sowohl manche Projekte als auch Verantwortung.“
Am meisten beeindruckt hat mich die Leidenschaft, mit der Haupt- und Ehrenamtliche für ihre Kirche brennen. Sie haben große und ambitionierte Pläne und setzen sie um, auch wenn sie gegen Widerstände ankämpfen müssen. Ganz besonders hat sich mein Bild vom Pfarrer-Sein verändert. Ich habe gelernt, dass Pfarrer und Pfarrerinnen in erfolgreichen und wachsenden Gemeinden lernen müssen, loszulassen, sowohl manche Projekte als auch Verantwortung. Am Ende gedeiht eine Gemeinde dann wirklich, wenn die Hauptamtlichen Diener und nicht Herren der Gemeinde sind.
„Am meisten beeindruckt hat mich die Leidenschaft, mit der Haupt- und Ehrenamtliche für ihre Kirche brennen.“
Das Praktikum hat mir vor allem gezeigt, welche Herausforderungen auf mich im Pfarrberuf zukommen und welche Talente und Fertigkeiten benötigt werden, um eine Gemeinde zu führen. Das Praktikum ist eine gute Richtschnur, um den eigenen Charakter und die eigenen Pläne darauf zu überprüfen, ob sie mit dem persönlichen Berufsbild in Einklang zu bringen sind.
Nach meinem Studium möchte ich in Wien promovieren. Wie es nach meiner Promotion weitergeht, kann ich noch nicht abschätzen. In jedem Fall werde ich danach ins Vikariat gehen. Ob ich Pfarrer werde oder an der Universität bleibe, weiß ich noch nicht.
Praktika für Theologiestudierende
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Das Programm der kirchlichen Studienbegleitung bietet mit den Praktika einen ersten möglichst realistischen Einblick in die Berufswelt eines Pfarrers bzw. einer Pfarrerin.
Die Kirchliche Studienbegleitung (KSB) für Theologiestudierende beinhaltet deswegen zwei Praktika und zwei Fördermaßnahmen, die während des Studiums abzuleisten sind. Dazu gehört ein verpflichtendes, mindestens vierwöchiges Gemeindepraktikum, ein weiteres vierwöchiges „Handlungsfeldpraktikum“ in verschiedenen Bereichen (Arbeitswelt, Diakonie, Schule und vieles andere mehr). Dazu kommen zwei Maßnahmen aus einem Wahlpflichtprogramm, davon eine aus dem Bereich „Kommunikation und Kooperation“ (fünf Tage) und eine aus dem Bereich Spiritualität (ebenfalls fünf Tage plus eine eintägige Auswertungsveranstaltung).
Bei beiden Praktika sind dokumentierte Rückmeldungen für die „Eignungsabklärung“ relevant, nicht dagegen bei den beiden Wahlpflichtmodulen.